Hunde sind hochsoziale Tiere, die unbedingt Familienanschluss brauchen – sei es in einem Hunderudel oder unter Menschen. Ruhig alleine zu bleiben, muss jedem Hund mit viel Geduld und Übung beigebracht werden, wenn man Verlassensängste mit Bellen oder Zerstören der Wohnungseinrichtung vermeiden möchte. Beide Verhaltensweisen können Hunde aber auch aus Langeweile zeigen; dann ist natürlich eine geeignete Beschäftigung für den unausgelasteten Hund gefragt und auch die Rangordnung im "Rudel" sollte überprüft werden.
Die richtige Ursache für ein Verhaltensproblem zu finden, ist extrem wichtig, um auch die geeignete Therapie für seine Lösung zu wählen. Zu einer optimalen Therapie gehört außerdem, dass die Persönlichkeit des Hundes, die Beziehung zu seinem/n Mensch/en und viele andere wichtige Faktoren berücksichtigt werden.
Wenn Sie Probleme durch das Verhalten Ihres Hundes haben, z.B. Unverträglichkeit mit Artgenossen oder aggressives Verhalten gegenüber Menschen, sollten Sie spätestens dann einmal die Rangordnungsverhältnisse in Ihrem "Rudel" überprüfen.
Diese Rangordnungsverhältnisse gilt es zu klären, und zwar durch gezieltes Training (das auch dem Hund Spaß macht), aber vor allem durch einen konsequenten, gewaltfreien, aber hundeverständlichen Umgang im täglichen Leben.
Haben Sie so die Beziehung zu Ihrem Hund geklärt und gefestigt, können Sie ihn auch in Krisensituationen beeinflussen.
Ein besonderes Problem stellen ängstliche Hunde dar, die – z.B. wegen fehlender Erfahrungen als Welpen – in bestimmten Situationen durch geradezu panikartiges Verhalten sich selbst und andere in Gefahr bringen können. Dann reagieren wir oft menschlich: entweder wir versuchen, den Hund zu beruhigen – tatsächlich aber loben wir ihn für sein eben gezeigtes Verhalten –, oder wir versuchen immer wieder, ihm zu zeigen, dass seine Angst unbegründet ist, zerren ihn mitten hinein in die für ihn schlimmsten Situationen, geben auf, wenn er ängstlich reagiert – und verstärken seine Angst auch hierdurch.
Die meisten Hunde kennen sich in der Menschensprache weitaus besser aus als viele Menschen in der Hundesprache. Wie sieht es bei Ihnen aus?
Informieren Sie sich über das Wesen des Hundes – Ihres Hundes, seine Stärken und Schwächen, die Möglichkeiten gewaltfreier, artgerechter Erziehung und eines harmonischen Umgangs.